Gefahren beim Pilgern auf dem Olavsweg

Von gefährlichen Bären und Mücken

Gefahren beim Pilgern auf dem Olavsweg

Wie stellt man sich die Gefahren des Olavsweges vor, wenn man zuhause auf dem Sofa sitzt? Man denkt an Wölfe und Bären in den Weiten und einsamen Teilen Skandinaviens. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Man braucht kein Bärenglöckchen oder -spray. Die Bären in Norwegen sind nicht auf dem Olavsweg (die meisten Bären leben in Schweden und Finnland). Auch wenn dieser einsame Stellen hat, so geht er doch meist durch die Zivilisation. Was man dagegen findet sind Unmengen von Beeren. Noch nie haben wir so viele Walderdbeeren, Heidelbeeren und vor allem leckere, dunkelrosa Himbeeren gefunden wir in Norwegen am Wegesrand. Wölfe gibt es auch keine auf dem Weg, und selbst wenn, sie sind zu scheu. Am meisten trifft man Schafe und im Fernglas haben wir immer wieder Elche gesehen – am Straßenrand eine Schlange, aber die war so schnell weg dass es nicht für ein Foto reichte. Eine wilde Kuh die uns nicht vorbeigelassen hat, war das wildeste Tier das uns begegnet ist.

Mücken in Norwegen

Dann denkt man an Mücken und Zecken. Zecken haben wir keine gesehen, wir hatten aber zu Sicherheit generell hohe Schuhe an und abends beim Duschen immer nachgesehen, meist nicht wegen der Zecken sondern wegen Blasen und Scheuerstellen.

Mücken gab es dagegen schon. Vor allem wenn man verschwitzt einen Wald betritt fliegen sie um einen herum. Mit einem norwegischen Mückenschutzmittel an Armen und Beinen war das kein Problem, wir hatten uns vorher unnötig Sorgen gemacht. Mitpilger ohne Mückenschutz wurden aber durchaus auf manchen Etappen zerstochen.

Die Abgründe des Weges

Die größte Gefahr auf dem Olavsweg ist der Weg selbst. Manchmal ist er sehr schmal, oft geht er über Steine und Wurzeln. Oder er verläuft an steilen Hängen entlang auf schmalen Pfaden. Manchmal mussten wir über Felsen klettern. Und oft muss man über Zauntreppen auf Schafsweiden klettern. Das alles mit einem schweren Rucksack der einen aus der Balance bringt ist nicht einfach. Wir haben daher auch mehrere Pilger getroffen mit verstauchten Gelenken und gezerrten Muskeln, die den Olavsweg abbrechen mussten. Auch wenn die Asphaltstrecken schwierig mit hohen Bergschuhen zu laufen sind, wir würden es daher wieder so machen.

Öfter läuft man auf Straßen und auch auf der „Autobahn“ E6. Aber so etwas wie die Norweger haben wir noch nicht erlebt. Die Hupen nicht bei Fußgängern, sondern sie winken. Beim Überholen oder Entgegenkommen halten sie (die allermeisten)  sehr weiten Abstand und verringern die Geschwindigkeit. Wenn es sein muß halten sie auch an wenn die Straße zu schmal ist. Auch große Sattelschlepper, so dass wir uns nur ganz selten als Fußgänger unsicher auf den Straßen fühlten. Nochmal danke an alle norwegischen Autofahrer, denen wir begegnet sind!

Beschwerden

Ansonsten gibt es die üblichen Beschwerden, wenn man lange läuft. Stephan hatte eine schwere Blase, und konnte manche Etappen nur unter starken Schmerzen gehen. Hier lohnt es eventuell vor dem Laufen sich alle Hornhaut zu entfernen. Stefanie hatte Probleme mit den Schultern durch den schweren Rucksack. Wir empfehlen vorher mit dem Rucksack vollgepackt einmal 25km zu wandern, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

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Autorin Stefanie Jarantowski